Fragen rund um einen Hospizplatz
Das Kinder- und Jugendhospiz hilft ab dem Tag der Diagnosestellung und begleitet den jahrelangen Pflege- und Betreuungsprozess bis weit über den Tod des geliebten Kindes hinaus. Bei jedem Aufenthalt steht die individuelle und liebevolle Pflege der erkrankten Gäste im Vordergrund. Sie sind in der Regel im Alter zwischen 0 bis 27 Jahren alt. Für viele von ihnen ist es wichtig, dass vertraute Begleitpersonen mit vor Ort sind. Deshalb werden Eltern, Geschwister und Freunde unserer Gäste ebenfalls aufgenommen. Die gesamte Familie wird von unserem Team unterstützt und begleitet – vor, während und nach dem Aufenthalt.
Hospize für Erwachsene sind explizit nur für die finale, letzte Lebensphase ausgerichtet. Kinder- und Jugendhospize bieten den betroffenen Familien ab der Diagnosestellung Entlastungsaufenthalte. Hier können sie Kraft für den oft belastenden Alltag tanken. Viele Familien nutzen diese Möglichkeit über Jahre hinweg.
Unheilbar kranke Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die keine Krankenhausbehandlung benötigen, haben einen Rechtsanspruch auf zunächst 28 Pflegetage (im Jahr) in einem Hospiz, in dem sie palliativ-medizinisch versorgt werden. Dieser Anspruch kann geltend gemacht werden, wenn z. B. eine ambulante Versorgung zu Hause nicht geleistet werden kann oder eine akute Krise vorliegt.
Gerne beraten wir Sie bei der Antragsstellung und organisieren mit Ihnen alles Wichtige bis zur Aufnahme. Bei Fragen erreichen Sie uns unter der Telefonnummer 04421-96 60 00 oder per E-Mail an .
Unseren Gästen und ihren Familien entstehen für den Aufenthalt keine Kosten: 95 Prozent der Kosten für das erkrankte Kind übernehmen die Kranken- und Pflegekassen. Die restlichen fünf Prozent sowie die Ausgaben für Aufenthalt, Unterbringung und Begleitung der Eltern muss die mission:lebenshaus gGmbH als Trägergesellschaft aus Spenden aufbringen. Dies sind ca. 50 Prozent der Gesamtkosten.
Die Familien erhalten von uns keine Rechnung, wir freuen uns jedoch über eine Spende.
Im Erdgeschoss des Kinder- und Jugendhospizes befinden sich die Gastzimmer für die erkrankten jungen Menschen. Außerdem gibt es dort folgende Räume:
- Wohnküche
- Musikzimmer
- Pflegebad
- Snoezelen-Raum
- Spielbereich
- Abschiedsraum
Die Appartements für An- und Zugehörige sowie die Ruheinsel, die Elternküche und ein Bastelraum sind im ersten Stock verortet.
Der Außenbereich ist mit Terrassen, Ruheinseln und Spielmöglichkeiten für Kinder ausgestattet.
Auf dem Grundstück des Kinder- und Jugendhospizes befindet sich in einem separaten Gebäude die Geschwisterinsel, die im Jahr 2020 eröffnet wurde. Es handelt sich um einen Ort für die Geschwister der erkrankten jungen Gäste. Sie können hier ihren Gefühlen Raum geben, spielen und kreativ sein. Begleitet werden sie von dem Pädagogischen Team und Ehrenamtlichen des Kinder- und Jugendhospizes.
Die Entlastung des gesamten Familiensystems steht im Mittelpunkt. Um eine ganzheitliche Betreuung und Pflege des erkrankten Kindes zu gewährleisten, besteht unser multiprofessionelles Team aus Palliativpflegefachkräften, Sozialpädagog*innen, Erzieher*innen, Seelsorger*innen, Kinderärzt*innen, Palliativmediziner*innen, einer Musikpädagogin und geschulten Ehrenamtlichen. Einige der Kolleg*innen haben eine Weiterbildung im Bereich „Trauerbegleitung“ absolviert.
Die Eltern sind Spezialist*innen, wenn es um das Wohlergehen des eigenen Kindes geht. Darum arbeiten wir Hand in Hand mit ihnen zusammen.
Gerade in Krisensituationen schwebt oft die Frage nach dem „Warum?“ im Raum.
Die psychosoziale Begleitung steht allen Familien zur Verfügung. Wir lassen den Eltern aber auch bewusst Raum für Verarbeitungsprozesse, die sich zeitlich, räumlich, emotional und persönlich sehr unterschiedlich gestalten können. Wir begleiten sie auf ihrem Weg und helfen ihnen dabei, der Trauer auf ganz eigene Weise Ausdruck zu verleihen.
Unsere Begleitung geht über den Besuch in unserem Hospiz hinaus und auch nach dem Versterben des erkrankten Kindes sind wir für die Familien da.
Es gibt viele Wege, sich für das Kinder- und Jugendhospiz Wilhelmshaven zu engagieren. Als Mitglied im Förderverein können Sie sich für die Nachhaltigkeit der Einrichtung einsetzen. Oder Sie helfen uns mit Ihrem ehrenamtlichen Engagement. Sie können uns aber auch durch eine Spende unterstützen.
Eine Übersicht über unsere Spendenprojekte finden Sie hier.