Interesse am Kinder- und Jugendhospiz bleibt weiterhin groß
Jeder Gast und jede Familie hinterlassen ihre Spuren im Kinderhospiz und lassen es zu einer einzigartigen Einrichtung wachsen. Im Angelika Reichelt Kinder- und Jugendhospiz Joshuas Engelreich in Wilhelmshaven konnten die Besucher am vergangenen Sonnabend, 15. November 2014, sehen, wie sich das Haus für unheilbar erkrankte Kinder und junge Erwachsene seit seiner Eröffnung weiterentwickelt hat. "Wir wurden immer wieder darauf angesprochen, dass viele Menschen das Hospiz besichtigen möchten. Die Anfrage war so groß, dass wir jetzt einen weiteren Tag der offenen Tür organisiert haben. Und der Besucherstrom hat weiterhin gezeigt, dass das Interesse für die Einrichtung in Wilhelmshaven weiterhin groß ist", sagte Hospizleiterin Irene Müller.
Knapp 2000 Interessierte aus der Region und auch aus ganz Niedersachsen informierten sich bei den Führungen über die speziellen Räumlichkeiten für die Gäste und besuchten den Markt der Möglichkeiten, auf dem einige Kooperationspartner ihre Arbeit vorstellten. Dazu zählte auch der Kanu- und Segelsportverein Wilhelmshaven (KSW), der mit einem großen Geschenk anreiste. Vorsitzender Klaus Perschmann schenkte dem Kinderhospiz eine Optimisten-Jolle aus Teakholz. "Die Jolle hat rund 40 Jahre lang unsere Mitglieder übers Wasser getragen, jetzt soll es die Familien im Hospiz erfreuen", erklärte Klaus Perschmann. Heutzutage werden die Optimisten-Jollen nur noch aus Kunststoff hergestellt, die Variante aus Teakholz ist also eine echte Rarität.
Der KSW, Elternverein krebskranker Kinder Wilhelmshaven-Friesland-Harlingerland, das Palliativ Care-Team Wilhelmshaven-Friesland sowie die ambulanten Hospizdienste aus Wittmund und Wilhelmshaven-Friesland waren auf dem Markt der Möglichkeiten vertreten. Einen anderen Blickwinkel auf die Hospizarbeit und das Thema Spenden wurde mit dem neuen Projekt "Spendenshop Joshuas Engelreich" vorgestellt. Auf der Internetseite www.spendenshop-kinderhospizwilhelmshaven.de können Interessierte ein Projekt, das ihnen am Herzen liegt, konkret finanziell unterstützen. Therapeutische Hilfen, wie die Musiktherapie, oder ein Familienausflug ins Schwimmbad mit erkrankten und gesunden Kindern werden nicht von den Kassen finanziert, sie gehören aber zu den Angeboten, die die Familie stärken. "Deshalb möchten wir die Angebote auch in Zukunft den Familien ermöglichen. Das ist aber nur mit Hilfe von Spenden möglich", sagte Irene Müller.
Tabuthemen gab es an diesem Tag nicht. Bei den Führungen hatten die Besucher die Möglichkeit, sich mit den Themen Leben und Tod auseinander zu setzen. "Das Sterben gehört im Hospiz zum Leben", erklärte Irene Müller. Auch die jüngeren Gäste trauten sich danach zu fragen, wie das Abschiednehmen und die Rituale im Kinderhospiz aussehen. Für die kleinen Besucher hatte das Hospizteam außerdem eine Bastelecke, einen Vorlesenachmittag und Kinderschminken organisiert. Für den gemütlichen Teil des Tages sorgten der Bratwurststand, die Kürbissuppe und das Kuchenbuffet des Fördervereins Kinder- und Jugendhospiz Joshuas Engelreich.